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24-Stunden Rettungsdienst- und Berufsfeuerwehrtag

Am vergangenen Freitag um 18 Uhr begann fürden Nachwuchs vom Deutschen Roten Kreuz undder Feuerwehr eine 24-stündige Übung. Die Jugendlichen sollten erleben, wie abwechslungsreich,vielseitig und auch anstrengend ein normaler Arbeitstag bei der Berufsfeuerwehr bzw.im Rettungsdienst sein kann. Kristina Bauer, Aylin Hummel und Tommaso Marra hatten ein strammes Programm vorbereitet, das den Teilnehmern Wissen, Geschicklichkeit, Ideenreichtum, Kooperationsfähigkeit und eine Menge an Durchhaltevermögen abverlangte.
Nachdem die Unterkunft bezogen war, beganndie Übung mit einem gemeinsamen Nachtessen,in dessen Verlauf sich die Teilnehmer persönlich kennen lernten, denn schließlich sollte die Zusammenarbeit zwischen Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz einmal reibungslos klappen. Mitten ins Geschehen platzte ein Alarm für das Jugendrotkreuz: Mit Blaulicht und Martinshorn musste sich das Rettungsfahrzeug seinen Weg zum Marktplatz bahnen, wo die jungen Sanitäter erfolgreich eine Herz-Lungen Wiederbelebung durchführten. Im weiteren Verlauf des Abends standen gemeinsame Spiele und Knobelaufgaben, welche die gesamte Aufmerksamkeit erforderten, auf dem Programm. So musste beispielsweise aus Stroh, Papier und Klebeband eine Konstruktion entwickelt werden, damit ein Ei einen Sturz von der Tischkante überlebt. Aber die Rechnung war ohne die ungen Rettungskräfte gemacht. Um einen Sieger ermitteln zu können, musste die Höhe gesteigert werden: Zimmerhöhe - zu niedrig, Balkon des Feuerwehrgerätehauses - zu niedrig, schließlich musste noch die Drehleiter der Feuerwehr ausgefahren werden. Aus 28 Meter Höhe überlebte zum Schluss immer noch ein Ei. In einer weiteren Aufgabe mussten die jungen Leute bei zeitlicher Begrenzung aus Zeitungspapier und Klebeband eine Brücke bauen. Die Siegerkonstruktion konnte eine Last von sage und schreibe 28 kg tragen!

So verging der Abend in Windeseile und ab 23Uhr herrschte Nachtruhe, die aber um 2 Uhr inder Nacht jäh unterbrochen wurde. Im Maisental schlugen 6 Meter hohe Flammen aus einem Schuppen und dabei gab es auch einen Verletzten. Auch dieser gemeinsame Einsatz wurde von den Jugendlichen- selbst mitten in der Schlafenszeit - mit Bravour gemeistert. Wer sich anschließend auf seinen Lorbeeren ausruhen und gemütlich ausschlafen wollte - schließlich war schulfreier Samstag - sah sich getäuscht. Bereits um 8.45 Uhr war eine Person beim Apfelpflücken von der Leiter gefallen und wartete auf kompetente Hilfe. Gleichzeitig wurde auch die Jugendfeuerwehr aufgeschreckt. Auf Höhe des Schützenhauses war Öl in die Elsach gelangt, das rasch abgesaugt werden musste. Damit die Pumpen richtig arbeiten konnten, musste aber zuerst die Elsach aufgestaut werden. Auch diese anspruchsvolle Herausforderung wurde mit Feuereifer großartig gemeistert. Die Müdigkeit steckte nun kräftig in den Knochen der jungen Leute. Aberes gab weiterhin keine Zeit, sich abzuhängen und zu faulenzen, denn der nächste Notruf brachte sofort wieder viel Schwung in die Gruppe. Als nächste Herausforderung wartete in der Nähe der URACA ein Mann, der eingeklemmt unter einem Baum lag, auf rasche Erlösung aus seiner verzweifelten Lage. Die Feuerwehrleute schoben vorsichtig ein so genanntes Hebekissen unter den Baum und befüllten es mit Druckluft. Je mehr sich das Kissen aufblähte, desto weiter wurde der Baum in die Höhe gedrückt, bis der Baumstamm schließlich den Verletzten frei gab und von den Helfern des Jugendrotkreuzes übernommen werden konnte.

Nach Mittagessen, Ausbildung, Fahrzeugkunde und lustigen Wasserspielen mit der Kübelspritze(der Spaß kam nie zu kurz!), ertönte um 14.30Uhr letztmals die Alarmsirene zu einer gemeinsamen Übung. Die Rettungskräfte wurden nach Wittlingen angefordert. Zusammen mit der DRK-Rettungshundestaffel aus Reutlingen galt es, den Wald hinter dem Sportplatz nach vermissten Pilzsuchern gründlich zu durchsuchen. Vor Ort wurde im Einsatzfahrzeug der Feuerwehr aus dem Internet eine Karte des betreffenden Gebietes herunter geladen. Anhand dieser Karte wurden zunächst Einsatzgebiete festgelegt, die bei der anschließenden Einsatzbesprechung einzelnen Suchgruppen zugeordnet wurden. Da sich Pilzsucher nicht entlang von Wegen, sondern kreuz und quer im Wald bewegen, musste der Wald in seiner gesamten Breite und Länge durchsucht werden. Dies war eine Höchstleistung für Mensch und Tier. Es hatte immer wieder zu regnen begonnen und auf der Alb war es lausig kalt. Feuchtigkeit und Nässe setzten den Helfern kräftig zu. Aber nach über zwei Stunden war auch diese Aufgabe gelöst, die Pilzsucher waren gefunden. Eine Gruppe des Jugendrotkreuzes war nicht für die Suche eingeteilt, sondern hatte in der Zwischenzeit für die durchfrorenen Kameraden wohlschmeckenden Tee gekocht.

Zum Abschluss - es wurde schon dunkel - wurde noch der Grill angeworfen. Müde und erschöpft schmeckte das Essen besser denn je. Zum Schluss bleibt der Dank: An die beiden Jugendleiter des Roten Kreuzes und der Feuerwehr, Kristina Bauer und Tommaso Marra für die gründliche Vorbereitung der Übung, an die Jugendlichen vom Roten Kreuz und der Feuerwehr für das begeisterte und engagierte Mitmachen trotz Müdigkeit, Kälte und Nässe sowie an die vielen erwachsenen Kameraden, durch deren tatkräftige Mithilfe solch eine aufwendige und sehr realitätsnahe Übung unter Einsatz der gesamten Technik, die ein gut ausgerüstetes DRK und Feuerwehr zur Verfügung hat, erst möglich wurde. Einer der Jüngsten des Roten Kreuzes meinte: „Ich alleine hätte da keine Chance, aber als Team packen wir das!“

8. Oktober 2012 14:53 Uhr. Alter: 11 Jahre