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100 Jahre (1919-1945)

Weimarer Republik

In der Zeit zwischen den beiden Kriegen beschäftigte sich die Kolonne mit regelmäßigen Sanitäts-, und Exerzierübungen. Im Juli 1921 übernahm der Leiter des Bezirkskrankenhauses Dr. Müller die Aufgaben des Kolonnenarztes.

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Kolonne wurde am 20. Mai 1923 eine große Geländeübung in der Uracher Zittelstatt abgehalten. Anwesend waren auch die Kolonnen Metzingen, Neuffen, Nürtingen, Kirchheim, Reutlingen und Tübingen. 1926 erfolgte eine erneute Besichtigung der Kolonne durch den Landesverband. Auf dem Programm standen Exerzierübungen, eine Übung im Hülbener Steinbruch und die Kontrolle der Bücher.

1930 wurden in Böhringen, Gächingen und Seeburg, sowie 1931 in Würtingen sogenannte Unfallhilfestellen eingerichtet. Diese wurden von jeweils vier Sanitätern betreut. 1933 fand die Prüfung der Unfallhilfestellen statt. 

Das 3. Reich und der 2. Weltkrieg

An den Reichstagswahlen im November 1933 machte die Kolonne auf Bitten der NSDAP mit 28 Mann Dienst. Anlässlich einer Tagung der NSDAP in Urach, an der auch Reichsstatthalter Mürr anwesend war, stellte sich im Mai 1934 die ganze Kolonne zur Verfügung.

Im Januar 1935 gründete sich in Urach eine Samariterinnengruppe, die sozusagen die Frauenabteilung des Roten Kreuzes darstellte. Die Hauptaufgabe waren die Versorgung und Pflege Verwundeter.

Zur gleichen Zeit schloss der DRK-Landesverband eine Doppelmitgliedschaft in der Sanitätskolonne und der SA aus. "Entweder SA-Mann, oder Sanitätsmann". Doch trotz aller Bemühungen seitens des Roten Kreuzes vollzog sich die völlige Vereinnahmung der Organisation durch den nationalsozialistischen Staat. Das Rote Kreuz musste einen Teil seiner Aufgaben abgeben. So entfielen gegen den Willen des Roten Kreuzes die Wohlfahrtsarbeit und das Jugendrotkreuz. Auf der anderen Seite wurde das Bereitschaftswesen und der Rettungsdienst wesentlich ausgebaut. Die Organisation entsprach mehr und mehr einer Einheitsorganisation mit monopolartigem Charakter.

Deshalb fanden im Februar 1935 auch verschiedene Umgruppierungen innerhalb der freiwilligen Kolonnen des Oberamtsbezirks Urach statt. Es wurden nun Sanitätszüge und -halbzüge gebildet. Metzingen wird Sanitästzug 1, angeschlossen wird der Halbzug Dettingen. Urach wird zum Sanitätszug 2, angeschlossen wird der Halbzug Münsingen. Die beiden Züge bilden zusammen eine Sanitätskolonne mit deren Führung der Kolonnenführer Streicher beauftragt wurde.

Wohl in Vorahnung der zukünftigen Ereignisse stellt Georg Streicher am 05. Juni 1935 sein Amt altershalber zur Verfügung. Bei einem Kolonnenappell am 15. September 1935 in der Turn- und Festhalle wird er zum Ehrenkolonnenführer ernannt. Hier findet zudem der erste öffentliche Auftritt der Samariterinnengruppe statt.

1937 fand in Vorbereitung auf den zweiten Weltkrieg, eine große Felddienstübung auf dem Roßfeld statt. Die Uracher Kolonne übernahm den Transport aus der Kampfzone zum Feldlazarett. Auch die Uracher Samariterinnen wurden bei dieser Übung eingesetzt.

Abschlußprüfung von 20 neu ausgebildeten Samariterinnen am 11. Dezember 1941

Am 15.10.1939 erfolgte die Vereidigung des Roten Kreuzes auf Adolf Hitler, die dann am Ende des 2. Weltkriegs im September 1945 in der sowjetischen und französischen Besatzungszone zur Auflösung des Deutschen Roten Kreuzes durch die Alliierten führte.

 

 

Quellenangaben:
- Deutsches Rotes Kreuz, www.150jahre.drk.de
- Aufzeichnungen des DRK Ortsverein Bad Urach

© 2013 DRK-Ortsverein Bad Urach, Thomas Leopoldt, Sebastian Hauenstein,  Matthias Maier

 

 

21. März 2013 13:04 Uhr. Alter: 11 Jahre