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Zeckensaison startet bald

In den kommenden Tagen geht die Zeckensaison wieder los. Experten warnen Naturliebhaber im Südwesten, im Freien besonders achtsam zu sein: «Praktisch alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg gelten als Zecken-Risikogebiete», erklärt Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt in Stuttgart. Jedoch seien nicht alle Zecken gefährlich. «Nur diejenigen, die auf Nahrungssuche sind, machen Probleme.» Ihre Zahl schätzte der Experte auf 10 bis 15 Prozent an einem Ort.

Die kleinen Tiere fühlen sich in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit besonders wohl, darum lauern sie in Waldgebieten oder in hohem Gras. Die Zecke krabbelt den Grashalm hinauf und setzt sich an den Halm. Wenn ein Mensch oder ein Tier am Grashalm vorbeistreift, bleibt die Zecke kleben. Sie beißt nicht sofort zu, sondern wandert mehrere Stunden über den Körper und sucht sich eine weiche Stelle. Besonders beliebt sind dabei Kniekehlen, die Leiste oder der Haaransatz.

Ein Biss kann gefährliche Viren auf den Menschen übertragen. Der FSME-Virus ist einer davon. Das Virus kann beim Menschen eine Frühsommer-Meningoenzephalitis auslösen. Das ist eine besondere Form der Hirnhautentzündung. Der Erreger wird von der häufigsten einheimischen Zecke, dem gemeinen Holzbock, übertragen. Wer nicht gegen diesen Erreger geimpft ist, kann Lähmungen davontragen, im schlimmsten Fall sogar sterben. Im vergangenen Jahr sind bundesweit 260 Menschen mit diesem Erreger infiziert worden. Allein 118 davon in Baden-Württemberg.

Eine weitere von Zecken übertragbare Erkrankung ist die Borreliose. Hierbei handelt es sich um ein Bakterium, das das Gesundheitssystem angreift. Die Borreliose ist harmloser als das FSME-Virus und kann mit Antibiotika behandelt werden. Gegen Borreliose kann allerdings nicht geimpft werden.

Trotzdem ist es wichtig, sich vor den möglichen Erkrankungen zu schützen. «Wer sich gerne auf Wiesen und Wäldern aufhält, sollte geschlossene Kleidung tragen. Notfalls auch Gummistiefel anziehen oder die Hose in die Socken stecken. Helle Kleidung zu tragen hilft auch. Insektenabweisende Mittel bringen nur begrenzt etwas. Am sichersten ist eine Impfung», erklärt Oehme.

Der Experte rät ebenfalls, sich nach jedem Spaziergang in der Natur auf Zecken abzusuchen. Man brauche nicht wegen jedem Zeckenstich einen Arzt aufsuchen, sondern könne diese mit einer spitzen Pinzette selbst entfernen. Tiere wie Hunde und Katzen sind für Zeckenbisse besonders anfällig. Oehme rät Tierbesitzern deshalb, auch diese regelmäßig auf Zecken zu untersuchen. «Zecken können bei Tieren auf gleiche Weise wie bei Menschen entfernt werden. Zusätzlich gibt es für sie Zeckenhalsbänder. Diese sind aber nicht gesundheitsfördernd. Im Grunde genommen braucht keiner Angst vor einem Zeckenstich zu haben. Es gibt schlimmeres - Autofahren zum Beispiel.»

Quelle: dpa/lsw

12. März 2016 20:10 Uhr. Alter: 8 Jahre